Der „Fall R.R.“ aus menschlicher Sicht

Besenpflicht_Grafik Rafreider

16. Dezember 2021.

Der gestrige Tag war medial neben dem C-Thema ua. durchflutet von der Berichterstattung über einen langgedienten, öffentlich bekannten Fernsehmoderator. Was ist vorgefallen? Was hat dieser Mensch wohl getan, dass Berufskollegen quer durch die Republik Österreich sich buchstäblich „das Maul darüber zerreißen“? Es folgt ein Versuch, dieser Frage nach zu gehen, mithilfe eines simplen Beispiels.

Ein Mensch (hier: R.R.) scheint körperlich und/ oder psychisch gegenwärtig beeinträchtigt bzw. gesundheitlich angeschlagen zu sein. Dieser Mensch geht einer regelmäßigen beruflichen Tätigkeit nach. Möglicherweise sollte er daher aktuell davon absehen seinen Dienst anzutreten. Er tut es trotzdem: aus Pflichtbewusstsein, aus Gewohnheit, aus … (Gründe gibt es immer). Dieser Mensch hat sich entschieden, er tritt den Dienst an. Aufgrund der Beeinträchtigung kann der Dienst jedoch nicht wie üblich adäquat vollzogen werden. Der Dienstantritt hat für den Betroffenen aufgrund dessen sogar unangenehme, existentielle Konsequenzen. Klingt irgendwie nach einem Teufelskreislauf, der da vom Betroffenen selbst losgetreten wurde, nicht wahr?

Vermutlich befanden sich viele Menschen, die in ihrem Leben bereits einmal regelmäßig einer Arbeit nachgingen – bezahlt in Form eines Dienstverhältnisses, einer selbstständigen Tätigkeit oder unbezahlt etwa in Form von elterlichen Betreuungspflichten –schon in einer solch prekären Situation.

Nun ja, es scheint wohl eine menschliche Situation zu sein, keine angenehme, aber eine recht häufige sogar. R.R. ist auch ein Mensch übrigens. Uuups, er steht ja als Fernsehmoderator in der Öffentlichkeit. Ob das eine solche öffentliche Diskussion inklusive wildester Spekulationen und Häme rechtfertigt? Noch dazu befeuert von Berufskollegen?! Pressefreiheit, Meinungsfreiheit.

ICH nehme mir die Freiheit zu sagen, NEIN! Es ist beschämend, dass ein Vorfall dieser Art zu einem medialen Tagesthema in der Vorweihnachtszeit wird. Lieber Herr R.R., was auch immer der Anlass gewesen sein mag, ich wünsche Ihnen baldige Genesung und eine friedvolle Weihnachtszeit!

Danke, dass die dadurch ausgelöste Diskussion wieder einmal aufzeigt, mit welchem Elan und Eifer wir Menschen über andere Menschen urteilen, ihr Sein beurteilen, sie verurteilen – ohne tieferes Wissen und Empathie. Egozentrisch zeigen wir gern mit dem Finger auf andere und vergessen gern, wie imperfekt ein jeder Einzelne von uns ist.

 

PS: Das Zitat über eine mögliche Besenpflicht (Quelle: ZeitGEIST Blog/ A. Altmeyer) empfand ich als passendes grafisches Element für meinen Beitrag.

 

Herzlichst,

Petra Plimon aka Yavida

Petra Plimon

YAvida ist ein Synonym und setzt sich zusammen aus den Worten YA und VIDA. Das kann übersetzt werden als „JA ZUM LEBEN“. Klingt doch schon mal positiv oder!? Hinter dem Synonym verbirgt sich zudem eine sterbliche Person. Diese trägt in ihrem bürgerlichen Leben den Namen Petra Plimon und erblickte im Jahr 1983 in Südkärnten das Licht dieser Welt.


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