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Leben
08.08.2023

Säure-Basen: Eine Frage der Balance

Im Sinne einer gesund­heits­för­dernden Ernäh­rung sollten die aufge­nomme­nen Lebens­mittel in einem bestimmten Verhältnis zuei­nander stehen.

„Eure Nahrung soll euer Heilmittel sein und die Heilmittel seien Nahrung.“ Dieser bekannte Satz ist gut zugänglich, dennoch hat er keine Auswirkung auf die allgemeine Gesundheit. Offensichtlich sind wir nicht in der Lage, seinen Sinn zu verstehen und wenn doch, so ist uns nicht klar, welche verheerenden Folgen die Missachtung dieser Maxime hat.

Ernährung im Fokus

Die Krankheitssymptome als Ausdruck und Ergebnis einer nicht artgerechten Ernährung sind umfangreich und auch größtenteils bekannt, sie kommen ja ständig in Berichterstattung und Erzählung vor. Ein paar dieser Menschheitsgeiseln seien in Erinnerung gerufen, da sie für das Verständnis der Notwendigkeit einer zuträglichen Ernährung gewiss dienlich sein können. Ohne Wertigkeit und Ordnung zähle ich auf: Zahnverfall, Gefäßkrankheiten, Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck, Allergien, viele Krebsarten, Hautkrankheiten, Pilzbefall, viele psychische aber auch neurologische Krankheiten, chronische Entzündung, Zuckerkrankheit, Gicht, Rheumatismus, Fettleibigkeit, Fibromyalgie, Thromboseneigung, Arthrose, chronische Verstopfung, Blutfettproblematik, Aneurysma, Darmentzündung, Arteriosklerose, Lymphproblematik, Steinbildung, Autoimmunerkrankungen, Nahrungsunverträglichkeit usw.

„Das Verhältnis von Obst zu Gemüse sollte etwa 30 zu 70 sein. Hier gilt: Obst und Gemüse roh verzehren, wo es geht und sinnvoll ist!“

Harald Englich

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VollWERTige Kost

Im Grunde ist es einfach, ein Säure-Basen-Gleichgewicht zu erreichen. Gleichwertig und wo immer möglich, auf Vollwert und kbA (kontrolliert biologischer Anbau), BIO, ÖKO, ORGANIC achten! Dabei dem Vollwert Vorrang geben. Vollwert ist: Ganzes Korn mit Häutchen und Keim bei Getreiden. Bei Gemüsen und Obst möglichst frisch und unbehandelt. Be- und verarbeitete Produkte meiden. Ebenso bei Fisch und Fleisch, keine Wurst etc, keine Konserven. Wenigstens ein Drittel der Nahrung sollte als Frischkost aufgenommen werden. Öle und Fette seien naturbelassen, Erstpressung, Kaltpressung, wo möglich ungefiltert, unraffiniert, ungebleicht, nicht desodoriert. Den Industriezucker und damit gefertigte Produkte meiden. Birkenzucker (Xylitol) o. ä. verwenden. Bei der Einnahme von Medikamenten beachten, dass diese stark sauer verstoffwechselt werden. Basenbringende Nahrungsergänzungsmittel sind hier jedenfalls hilfreich.

Das Verhältnis macht es aus

Um die Säure-Basen-Balance zu erhalten, sollten die Esswaren in der Verwendung einem bestimmten Verhältnis entsprechen: 25 % konzentrierte Lebensmittel und 75 % neutrale bzw. basenbildende Lebensmittel sollten es sein. Konzentrierte Lebensmittel sind Eier, Fleisch, Fisch, Meerestiere, Getreide, Zucker, Milch und nahezu alle Produkte und Zubereitungen daraus (also etwa Wurst, Speck, Suppen, Brot, Nudeln, Kuchen, Käse). Sie sind alle Säurebildner unterschiedlicher Potenz. Neutral bzw. basenbildend sind Früchte, Gemüse, Kartoffeln, Pilze, viele Öle, Obst, die meisten Nüsse und Samen. Das Verhältnis von Obst zu Gemüse sollte etwa 30 zu 70 sein. Hier gilt: Obst und Gemüse roh verzehren, wo es geht und sinnvoll ist!

ZUR PERSON

Harald Englich ist Architekt im Ruhestand und seit rund 50 Jahren studierend, aktiv an gesundheitsfördernder Ernährung interessiert, kräuterkundig und mit natürlichen Heilmitteln arbeitend.

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